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Umweltaspekte

Nahaufnahme einer Biene, die auf einem Weidenkätzchen sitzt. © ebswien/Wiener Wildnis
© ebswien/Wiener Wildnis
Die ebswien bewertet jährlich die Umweltaspekte ihrer Tätigkeit und ihre Auswirkung auf die Umwelt. Kriterien für die Bewertung sind die Quantifizierung des Umweltaspektes, der Zustand der Umwelt, die mögliche Einflussnahme auf den Umweltaspekt, die Auswirkung auf die Umwelt, existierende Umweltvorschriften und interessierte Kreise. Aus der ermittelten Gesamtpunkteanzahl für den jeweiligen Umweltaspekt ergibt sich die Bedeutung seiner Umweltauswirkung. Die Bedeutung wird als „gering“ (0 bis 5 Punkte), „mittel“ (6 bis 9 Punkte) oder „hoch“ (10 bis 13 Punkte) ausgewiesen. Umweltaspekte, die in die beiden letztgenannten Kategorien fallen, werden im Folgenden näher erklärt.
Bewertung der Umweltaspekte

Für jeden Umweltaspekt werden zu den folgenden sechs Kriterien entsprechende umweltrelevante Angaben und Begründungen gemacht, die in weiterer Folge nach einem Punktesystem bewertet werden.

Quantifizierung des Umweltaspektes
Die verbrauchte Menge, das verbrauchte Volumen des Umweltaspektes (Energie, Wasser, Abfall etc.) zusammen mit seiner umweltrelevanten Bedeutung ergibt eine Bewertung von 0 (keine Angabe möglich) bis 3 (hohe Bedeutung).

Zustand der Umwelt
Der aktuelle Zustand bzw. die Umweltsituation der Umgebung wird z.B. aufgrund von Messstationen bewertet. Der Einfluss der ebswien auf die Umgebung wird dabei noch nicht berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt von 0 (keine Angabe möglich) bis 3 (erheblich belastet).

Einflussnahme auf den Umweltaspekt
Mit der „Lebenswegbetrachtung“ für einen Umweltaspekt werden alle gesetzten Maßnahmen angegeben, um die Umweltauswirkungen entlang seines Lebensweges von der Herstellung, der Lieferung, dem Gebrauch bis zur Entsorgung so gering wie möglich zu halten. Die Bewertung erfolgt von 0 (keine Einflussnahme) bis 2 (hohe Einflussnahme).

Auswirkung auf die Umwelt
Die Auswirkung auf die Umwelt, die sich durch die gesetzten Maßnahmen ergibt, wird betrachtet. Die Bewertung erfolgt von 0 (keine zusätzliche Belastung oder keine Verbesserung) bis 2 (hohe Belastung oder große Verbesserung).

Existierende Umweltvorschriften
Wenn für den Umweltaspekt gültige Umweltvorschriften vorhanden sind, erfolgt eine Punktevergabe, sind keine vorhanden, liegt eine Null-Bewertung vor.

Interessierte Kreise
Es werden jene Personengruppen angegeben, die ein Interesse an der Umweltauswirkung haben. Auf Grund der ermittelten Personengruppen und deren Interesse erfolgt die Bewertung von 0 (kein Stellenwert) bis 2 (hoher Stellenwert).

Direkte Umweltaspekte - Standort Kläranlage

Einleitung von gereinigtem Abwasser in die Donau

Die Reinigung der gesamten in Wien abfallenden Abwässer aus Haushalten, Gewerbe und Industrie ist die Hauptaufgabe der von der ebswien betriebenen Wiener Kläranlage. Sie hat eine hohe Umweltauswirkung: Durch die Abwasserreinigung auf dem Stand der Technik stellen wir sicher, dass die Wasserqualität der Donau erhalten bleibt.

Energie

Auf Grund des hohen Energiebedarfs in den Kernprozessen der Abwasserreinigung und der Schlammbehandlung ist der Verbrauch von elektrischer Energie von hoher Bedeutung. Die Energiedaten werden laufend und detailliert erfasst und dienen als Grundlage für Analysen, zur Beurteilung der zukünftigen Entwicklung und zur Planung von Maßnahmen. Durch eine optimierte Betriebsweise der Schlammfaulung wird eine maximale Klärgasproduktion und damit eine maximale Strom- und Wärmeproduktion angestrebt. Der Strombedarf der Kläranlage, der dem Verbrauch von 25.000 Wiener Haushalten entspricht, wird durch die Stromproduktion aus Klärgas, das bei der Schlammfaulung entsteht, zur Gänze gedeckt . Die überschüssige Strommenge wird in das Netz der Stadt Wien eingespeist. Die aus der Klärgasverbrennung gewonnene Wärmemenge wird für die Erwärmung des Faulschlamms verwendet, der Überschuss wird in das Wiener Fernwärmenetz eingespeist. Der aus Klärgas und mit Photovoltaik, Solarthermie, Windkraft und Wasserkraft erzeugte Strom und die Wärme werden direkt in der Kläranlage genutzt und reduzieren damit die über das Netz bezogene Menge an elektrischer Energie und Wärme.

Zur Instandhaltung werden eine Reihe von Nutzfahrzeugen und Geräte eingesetzt, die mit fossilen Treibstoffen und elektrischer Energie betrieben werden.

Die Abwassermenge, die jährlich in die Wiener Kläranlage gelangt, unterliegt Schwankungen. Der Grund dafür: Neben dem kommunalen und dem industriellen Abwasser gelangt auch das von befestigten Flächen abfließende Regenwasser in die Kanalisation und damit in die Kläranlage. Das hat direkte Auswirkungen auf den Energieverbrauch: Unterschiedliche Zulaufmengen mit schwankender Zusammensetzung des Rohabwassers beeinflussen den Strombedarf. Die größten Energieverbraucher auf der Kläranlage sind die Belüftungseinrichtungen, die rund zwei Drittel des gesamten Stroms benötigen, weitere 20 Prozent dienen zum Betrieb der Pumpwerke.

Die Belastung der Kläranlage bemisst man in Einwohnerwerten (EW): Jede Einwohnerin und jeder Einwohner produziert täglich 120 g CSB. CSB, kurz für chemischer Sauerstoffbedarf, ist ein Maß für die organische Verschmutzung. Die CSB-Fracht im Zulauf der Kläranlage dividiert durch die einwohnerspezifische Fracht von 120 g CSB/d ergibt die Belastung der Kläranlage umgerechnet auf Einwohnerwerte (EW).

Der Anstieg beim Gesamtverbrauch von elektrischer Energie ist auf die Inbetriebnahme der Schlammbehandlungsanlage zurückzuführen. Der Anstieg bei der Eigenerzeugung von elektrischer Energie ist auf die Inbetriebnahme der Blockheizkraftwerke zurückzuführen, in denen durch die Nutzung von Klärgas mittels Generatoren die mechanische Energie der Gasmotoren in Strom umgewandelt wird. Der Anstieg beim Gesamtverbrauch an thermischer Energie ist auf die Inbetriebnahme der Faulbehälter zurückzuführen, da für deren Betrieb der laufend zugeführte Klärschlamm auf 38 °C erwärmt werden muss. Der Anstieg bei der Eigenerzeugung von nutzbarer thermischer Energie ist auf die Inbetriebnahme der Blockheizkraftwerke zurückzuführen, in denen aus der Abwärme (Gasmotoren und Heizkessel) thermische Energie zu Heizzwecken gewonnen wird. Der Überschuss wird in das Fernwärmenetz eingespeist.

Reststoffe aus der Abwasserreinigung

Bei der Abwasserreinigung fallen große Mengen an Feststoffen und Klärschlamm an, deren Quantität von der Kläranlage nicht beeinflusst werden kann. Der Klärschlamm und die Feststoffe aus der Abwasserreinigung werden in einem EMAS-zertifizierten Unternehmen behandelt. Das Klärgas wird nach dem Stand der Technik behandelt (Trocknung, Entschwefelung, Aktivkohlefilter, Verbrennung in Gasmotoren, Gaskessel, Oxidationskatalysator). Durch die Vermeidung von fossilen Brennstoffen zur Strom- und Wärmeerzeugung kommt es zu einer Reduzierung der äquivalenten CO2-Emissionen.

Reinigungswerte
immer online!

Die Reinigungsleistung der Wiener Kläranlage  im Vergleich zu den per Wasserrechtsbescheid vorgeschriebenen Mindestwirkungsgraden und Ablauf-Grenzwerten kann jederzeit im Internet überprüft werden. Online abrufbar sind der Wirkungsgrad für die Entfernung von Kohlenstoff und Stickstoff aus dem Abwasser und die Ablaufkonzentrationen für Kohlenstoff, Ammonium-Stickstoff und Gesamt-Phosphor. 
 
Emissionen (Abwasser, Energiebezug und Energieeinspeisung, Treibstoffverbrauch, Energieerzeugung)

Abwasser
Der Leistungskennwert (LW) ist eine Kenngröße für Abwasserreinigungsanlagen, der sich aus den mittleren jährlichen Ablaufkonzentrationen der Abwasserinhaltsstoffe CSB, NH4-N, NO3-N und Gesamtphosphor und den zugehörigen Gewichtungsfaktoren errechnet. Die Formel lautet:

LW = CSB(mg/l)*0,01 + NH4-N(mg/l)*0,2 + N03-N(mg/l)*0,06 + Pges(mg/l)*1

Der LW soll kleiner als 3,0 sein (gemäß Arbeitsbehelf „Kennzahlen für Abwasserreinigungsanlagen, Teil 1“, Herausgeber: ÖWAV – Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband).

Energiebezug und Energieeinspeisung
Bei der Erzeugung des von uns verbrauchten Stroms, der von einem Stromlieferanten bezogen wird, entstehen Emissionen von CO2 (Kohlendioxid). Diese Emissionen werden als „indirekte Emissionen“ bezeichnet, da sie nicht am Standort der Kläranlage bzw. dem Standort Tierservice entstanden sind. Je nach Art der Erzeugung (Wasserkraft, Windenergie, Gaskraftwerk etc.) entstehen unterschiedliche Mengen an CO2. Mit der vom Stromlieferanten angegebenen Menge an Gramm CO2 die bei der Erzeugung von einer Kilowattstunde elektrischer Energie entstanden ist (Emissionsfaktor), und der am Standort verbrauchten Strommenge wird die äquivalente Menge an CO2 berechnet, die bei der Produktion entstanden ist. Durch die in das Netz gelieferte Strommenge und dem Emissionsfaktor wird jene äquivalente Menge an CO2 berechnet, die dadurch vermieden werden konnte.
Beim Bezug von Fernwärme aus dem Fernwärmenetz sind ebenfalls indirekte Emissionen entstanden. Mit dem Emissionsfaktor für die Produktion einer Kilowattstunde Fernwärme, der vom Fernwärmelieferanten angegeben ist und dem Fernwärmebezug, wird die äquivalente Menge an CO2 berechnet, die bei der Produktion entstanden ist. Durch die in das Netz eingespeiste Menge an Fernwärme und den Emissionsfaktor wird jene äquivalente Menge an CO2 berechnet, die dadurch vermieden werden konnte.

Treibstoffverbrauch
Beim Verbrauch von Treibstoffen entstehen Emissionen von Kohlendioxid. Diese Emissionen werden als „direkte Emissionen“ bezeichnet, da sie am Standort entstehen. Mit der Menge an Kohlendioxid, die beim Verbrauch von einem Liter Treibstoff entsteht, und dem Jahresverbrauch wird die direkte CO2-Emission berechnet.

Energieerzeugung (Emissionen nach Abgasreinigung)
Die Verbrennung des Klärgases in den Gasmotoren erfolgt durch eine Regelung des Luft/Gas-Gemischs, um einen optimalen Wirkungsgrad und eine optimale Verbrennung hinsichtlich der Abgase zu erzielen. Das Abgas wird über einen Abgaskatalysator geleitet. Die Parameter CO, NOx, SO2 und Staub werden gemessen, mit einer entsprechende Betriebsweise der Blockheizkraftwerke wird die Einhaltung der Grenzwerte sichergestellt.

Bei den Treibhausgasen werden die Emissionen an CH4 (Methan), N2O (Distickstoffmonoxid), fluorierten Kohlenwasserstoffen, perfluorierten Kohlenwasserstoffen und SF6 (Schwefelhexafluorid) nicht gemessen bzw. besteht keine gesetzliche Verpflichtung zur Messung dieser Gase. 

Geruch

Die Abluft aus den Bereichen Schotterfang, Schneckenpumpwerk, Rechenanlage, Sandfang, Schlammbehandlung (Dekanterhalle) und Eindicker wird über Biofilter gereinigt. Bei Revisionen in der biologischen Stufe wird der Arbeitsablauf derart organisiert, dass die Geruchsbelastung so gering wie möglich gehalten wird. Die Geruchsemissionen werden täglich über das „Geruchsmonitoring“ erfasst, protokolliert und dienen als Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen. Im Fall von einer externen Anfrage wird die Ursache ermittelt (Kläranlage oder andere Ursache), und das Ergebnis mit der jeweiligen Person besprochen.

Abfall

Bei der Instandhaltung und der Abwasserkontrolle sowie bei der Sanierung und dem Neubau von Anlagenteilen fallen gefährliche und nicht gefährliche Abfälle an, die getrennt gesammelt und umweltgerecht behandelt werden. Es wird versucht, neben der Abfallvermeidung so viel wie möglich zu recyceln, um die Umweltauswirkung durch die Abfälle so gering wie möglich zu halten. Die Abfallarten, deren Menge und die Behandlung werden jährlich ausgewertet und für Optimierungen der betrieblichen Abfallwirtschaft herangezogen. Die Menge der betrieblichen Abfälle unterliegt Schwankungen infolge unterschiedlicher Instandhaltungsarbeiten und Anlagenrevisionen.

Die Reststoffe, die aus dem Abwasser entfernt werden, unterliegen ebenfalls Schwankungen, da sich die Abwasserzusammensetzung und die darin enthaltenen Feststoffe und die zufließende Abwassermenge laufend ändern. Nach einem Intervall von fünf Jahren wird routinemäßig das Biofiltermaterial erneuert, um die Reinigungsleistung des Biofilters sicherzustellen.

Fällmittel

Mit der Dosierung eines Fällmittels wird gelöster Phosphor in eine ungelöste (feste) Form übergeführt, so dass dieser sedimentiert und damit aus dem Abwasser entfernt werden kann. Das für die Phosphor-Entfernung notwendige Fällmittel wird in Abhängigkeit der Phosphor-Zulauffracht, die von der Kläranlage nicht beeinflusst werden kann, dosiert, wobei auf einen sparsamen und effizienten Einsatz geachtet wird. Das Fällmittel wird zum überwiegenden Teil mit der Bahn angeliefert, um die Umweltauswirkungen im Vergleich zu einer Lieferung mit dem LKW so gering wie möglich zu halten.

Grundwasser

Grundwasser wird für die Reinigung von Anlagenteilen (Becken und Gerinne) und die Bewässerung von Grünflächen verwendet. Im Falle der Bewässerung wird ein Teil wieder dem Grundwasser zurückgeführt. Die gemäß Bescheid zulässige Grundwasserentnahmemenge aus dem Brunnen am Betriebsgelände wird eingehalten.

Kalkhydrat

Das Kalkhydrat wird in der Trübwasserbehandlung benötigt, um einen stabilen, biologischen Abwasserreinigungsprozess sicherzustellen. Die Lieferung erfolgt mittels LKW, deren Antrieb und Abgasreinigung dem Stand der Technik entsprechen.

Magnesiumchlorid

Das Magnesiumchlorid wird in der Faulschlammbehandlung benötigt, um die unkontrollierte Bildung von kristallinem Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) in den Rohrleitungen zu verhindern. In Rohrleitungen unkontrolliert gebildetes MAP hat einen erhöhten Instandhaltungsaufwand zur Folge. Die Lieferung erfolgt mittels LKW, deren Antrieb und Abgasreinigung dem Stand der Technik entsprechen.

Flockungshilfsmittel für die Rohschlammentwässerung

Das Flockungshilfsmittel wird zur Verbesserung der Eindickung (Entwässerung) des Rohschlammes verwendet, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Faulung sicherzustellen. Die Lieferung erfolgt mittels LKW, deren Antrieb und Abgasreinigung dem Stand der Technik entsprechen.

Aktivkohle

Die Aktivkohle wird zur Reinigung des Klärgases (Entschwefelung) vor der Verbrennung verwendet, um Schäden an den Gasmotoren im Blockheizkraftwerk (BHKW) zu vermeiden. Die Aktivkohle wird beim Hersteller durch ein umweltfreundliches Aufbereitungsverfahren „reaktiviert“ und damit wiederverwendet. Die Lieferung und der Abtransport erfolgen mittels LKW, deren Antrieb und Abgasreinigung dem Stand der Technik entsprechen.

Treibstoffverbrauch

Der Treibstoff wird für den Fuhrpark (Saugwagen, Kipper mit Ladekran, Kehrmaschine etc.) verwendet. Aufgrund von Revisionen in der Kläranlage und unterschiedlichen Instandhaltungstätigkeiten ergeben sich unterschiedliche Fahrstrecken am Betriebsgelände und Einsatzzeiten für diese Fahrzeuge und damit Änderungen im jährlichen Treibstoffverbrauch. Es werden emissionsarme LKW und Elektrofahrzeuge eingesetzt.

Biodiversität

Das Anlagengelände hat beinahe dieselbe Größe wie der Vatikan. Die Integration der Abwasserreinigungsanlagen im Betriebsgelände ist derart gelöst, dass auf ca. 32 Prozent des Betriebsareals Grünflächen als Lebensraum für Kleintiere und Pflanzen verfügbar sind. Ein eigens errichtetes Biotop dient als aquatischer Lebensraum für die dort ansässigen Tiere und Pflanzen. Die Wiener Kläranlage ist auch die Heimat von mehreren Bienenvölkern. Die Qualität des nach biologischen Kriterien produzierten Honigs wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Auf freiwilliger Basis wurde das Projekt „Klärwood Forest“ umgesetzt: Am Betriebsgelände wurde auf einer Fläche von ca. 8.000 Quadratmeter eine blüten- und fruchtreiche Waldfläche gepflanzt. Als Gehölze wurden Linde, Ahorn, Eiche, Wildapfel etc. und verschiedene im Landschaftsraum vorkommende Sträucher (Gelber Hartriegel, Schlehdorn etc.) in Form von Hecken gepflanzt, die auch Lebensraum für die in der Umgebung vorkommenden Vogelarten und andere Tierarten bieten und Nahrungsquelle für die Bienen sind.

Indirekte Umweltaspekte - Standort Kläranlage

Dialog mit der Öffentlichkeit

Das Umweltbildungsprogramm der ebswien setzt vor allem auf Führungen, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Für Letztere existiert ein eigenes Umweltbildungszentrum. Durch den Informationsaustausch über die erbrachten Umweltleistungen soll das Bewusstsein für ein umweltgerechtes Verhalten gefördert werden.

Zusammenarbeit mit Universitäten/Fachausschüssen

Die ebswien kooperiert aktiv mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Fachverbänden, wobei Verbesserung der Technologien in der Abwasserreinigung im Vordergrund stehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem durch die Corona-Pandemie angestoßenen Projekt „CSI Abwasser“: Ziel  ist die Entwicklung eines abwasserepidemiologischen Frühwarnsystems zur Unterstützung der Gesundheitsbehörden. 

Anreise der Mitarbeitenden

Die neun Stromtankstellen der ebswien dienen der Förderung der E-Mobilität: Mitarbeitende, die mit einem E-Auto zur Arbeit kommen, haben hier die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge mit Öko-Strom zu laden. Mitarbeitende, die einen Umstieg auf ein E-Auto überlegen, erhalten dadurch einen Anreiz.

Direkte Umweltaspekte - Standort Tierservice

Energie

Da die Verarbeitung der tierischen Nebenprodukte an die TKV Burgenland GmbH, Industriegebiet 1, 7321 Unterfrauenhaid ausgelagert ist, kann der Energiebedarf am Standort Tierservice relativ gering gehalten werden. Durch den Betrieb einer Photovoltaikanlage können ca. 25 % des Strombedarfs selbst erzeugt werden. Durch die Anschaffung von Bewegungsmeldern für die Beleuchtung im Außenbereich konnten weitere Einsparungsmaßnahmen gesetzt werden.

Der mengenmäßige größte Anteil am Energiebedarf entfällt auf die Produktion von Wärme. Mit der Heizanlage, 2 Kessel à 85 kW, werden die Gebäude geheizt und das Grundwasser für die Reinigung erhitzt. Bei den Kesseln handelt es um Brennwertgeräte auf dem neuesten Stand der Technik, betrieben mit Heizöl extraleicht, schwefelfrei. Mit der Anschaffung der Heizung wurde gleichzeitig die Steuerung der Gebläse und der Pumpen erneuert, was zusätzlich zur Einsparung von Energie geführt hat. Auf Grund des Status „gesicherte Altlast“, das gesamte Grundstück ist umspundet, konnte bisher keine wirtschaftlich vertretbare Alternative zur Ölheizung umgesetzt werden.

Abfall

Die sichere Entsorgung von tierischen Nebenprodukten ist eine notwendige Aufgabe, um Umwelt, Mensch und Tier zu schützen. Die Umwelt würde durch nicht entfernte, verwesende Tierkadaver stark belastet, Krankheiten könnten auf Mensch und Tier übertragen werden. Der Standort Tierservice ist veterinärbehördlich als Zwischenbehandlungsbetrieb für tierische Nebenprodukte zugelassen und wird zweimal jährlich von der MA 60 – Veterinäramt und Tierschutz auf Einhaltung der Bescheidauflagen geprüft. Alle Geschäftsfälle werden detailliert aufgezeichnet, die Daten über Gewichte, Mengen, Abholungsorte und Anzahl der Fahrten dienen unter anderem der Optimierung der Ressourcenplanung und helfen somit bei der Einsparung von Emissionen.

Grundwasser

Grundwasser wird für die Reinigung von Anlagenteilen und die Bewässerung von Grünflächen verwendet.
Im Falle der Bewässerung werden ca. 60 % wieder dem Grundwasser zurückgeführt. Das Reinigungswasser wird über einen Fettabscheider in die Kanalisation eingeleitet. Die gemäß Bescheid zulässige Grundwasserentnahmemenge aus dem Brunnen wird eingehalten.

Geruch

Die Be- und Entladevorgänge werden ausschließlich in der Containerhalle durchgeführt, die Transportcontainer werden nur für diese Vorgänge geöffnet, ansonsten geschlossen gehalten. Alle Transportcontainer sind flüssigkeitsdicht und verschließbar. Wenn eine längere Lagerung erforderlich ist, werden die tierischen Nebenprodukte in den Kühlraum gebracht.

Treibstoffverbrauch

Die Sammlung der tierischen Nebenprodukte erfolgt mit eigenen Fahrzeugen und wird über ein Flottenmanagement-Tool bestmöglich geplant, um die Fahrstrecken zu optimieren. Die Planung der Sammeltouren muss aus hygienischen Gründen eine Abholung innerhalb von maximal 24 Stunden berücksichtigen. Bei der Anschaffung der Fahrzeuge wird auf die Kriterien EURO-Klasse und Verbrauch des Motors sowie auf die optimale Auslegung der Nutzlast geachtet.

Luftschadstoffe
Durch den Verbrauch von elektrischer Energie, Heizöl und dem Treibstoffverbrauch des Fuhrparks entsteht CO2. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs sind beim Umweltaspekt Treibstoffverbrauch beschrieben. Bei der Heizanlage handelt es sich um ein modernes Brennwertgerät.
Biodiversität

Auf freiwilliger Basis wurde eine gesteuerte Bewässerungsanlage errichtet, um die Jungpflanzen zu stärken und den Befall von Schädlingen zu verhindern. Die entlang der stark befahrenen Alberner Hafenzufahrtsstraße gepflanzten Zypressen dienen als Staub- und Lärmschutz.

Indirekte Umweltaspekte - Standort Tierservice

Weiterbildung der MitarbeiterInnen bezüglich Umweltschutz und Tierseuchenprävention

Es findet einmal jährlich mit der MA 60 – Veterinäramt und Tierschutz eine Übung bezüglich der Maßnahmen zum Schutz vor der Verbreitung und zur Eindämmung von Tierseuchen statt.

Umweltgerechtes Verhalten bei der Entsorgung der tierischen Nebenprodukte

Die Abholungen der am Standort Tierservice gesammelten tierischen Nebenprodukte erfolgt durch die TKV Burgenland GmbH (vormals Burgenländische Tierkörperverwertungsges.m.b.H. & Co. KG). Das am Standort in Unterfrauenhaid aus den tierischen Nebenprodukten gewonnene Tierfett wird in der Biodiesel- sowie Energieerzeugung verwendet. Das nach der thermischen Verwertung produzierte Fleisch-/Knochenmehl wird schwerpunktmäßig in der Zementindustrie als Ersatzbrennstoff statt fossilen Brennstoffen eingesetzt, es hat einen ähnlichen Brennwert wie Braunkohle.

Umweltrisiken - Standort Kläranlage und Standort Tierservice

Für die ebswien kläranlage & tierservice Ges.m.b.H. wurden folgende relevante Risiken identifiziert, die eine Auswirkung auf die Umwelt haben können: Brand, Explosion, Zulauf von Fremdstoffen, Stromausfall, Ausfall von Einrichtungen, Entsorgungsschwierigkeiten bei der Schlammabnahme, Versorgungsschwierigkeiten mit Betriebsstoffen, Hochwasser, Erdbeben.

Jedes Risiko wird nach seiner Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schwere der Auswirkungen bewertet. Die Umweltauswirkungen können je nach Risiko eine Beeinträchtigung der Luft-, Abwasser-, Boden- bzw. Grundwasserqualität sein.

In einem eigenen Risiko- und Szenarkatalog sind für die genannten Szenarien neben der Risikobewertung Maßnahmen festgelegt, um den Schadenseintritt zu vermeiden, die Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. die Schwere der Auswirkungen des bestehenden Risikos zu vermindern und im Fall des Ereigniseintritts Maßnahmen zur Risikobewältigung umzusetzen. 

Im Zuge der jährlichen Prüfung auf Aktualität, nach einer geplanten Notfallübung oder nach Schadenseintritt werden die Risiken, ihre Bewertung und die Maßnahmen zur Risikobewältigung auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit überprüft und bei Bedarf angepasst.